Mein Hella HALF Marathon 2025 – Party, Kampf & großes Herz
Der diesjährige Hella Half Marathon fand am 29. Juni 2025 statt. Mein großes Ziel war eigentlich klar: SUB90. Dieses Ziel habe ich zwar immer noch nicht geknackt, aber das war auch kein Muss.
Der Hella Halbmarathon ist dafür bekannt, oft bei höheren Temperaturen stattzufinden – so auch in diesem Jahr. Zwar waren es „nur“ 22 Grad zum Start, aber die Luft fühlte sich irgendwie schwer und eigenartig an. Das sollte noch spannend werden.
Race Day Morgenroutine & kleine große Liebe
Der Tag begann früh: 5:30 Uhr aufstehen, so wie immer, wenn Race Day ist. Ich stehe grundsätzlich 3 Stunden und 30 Minuten vor dem Start auf, damit ich entspannt frühstücken kann: Kefir, Haferflocken, Proteinpulver und Nüsse. Danach eine warme Dusche und ein bisschen Körperpflege.
Meistens wacht dann auch schon meine kleine Tochter auf. Sie merkt genau, dass etwas Besonderes ansteht. Dann holt sie Papas Sachen und ihre eigenen raus, wir ziehen uns zusammen an, putzen die Zähne – und dann heißt es langsam „Tschüss“ sagen. Ein Kuss und dieser wichtige Satz:
„Papa ist immer bei dir – wie du bei mir. Im Herzen und im Kopf.“
Adidas Runners, Community & Start
Danach ging’s mit der Bahn zum Adidas Runners Hub, wo schon alle heiß waren auf das Event. Es ist immer wieder wunderschön zu sehen, wie viele dieselbe Leidenschaft teilen.
Ganz bewusst hatte ich mein Shirt mit dem Aufdruck „Every Pace has a Place“ gewählt. Wir alle lieben das Laufen, aber wir sind total unterschiedlich – und genau das ist das Wundervolle daran!
Wir haben gequatscht, gelacht und unsere Ziele geteilt: PB jagen, einfach Spaß haben oder als Pacemaker unterstützen. Jeder hatte seine eigene Motivation, warum er heute auf dieser Party war.
Das Rennen: Kopf, Körper & Community
9 Uhr Startschuss. Von Anfang an war mein Kopf bei 100 %, aber der Körper kam irgendwie nicht so richtig in den Tunnel, was für mich sehr ungewohnt war. Trotzdem lag ich nach den ersten 5 Kilometern bei 20:50 Minuten (4:09 min/km).
Die nächsten 5 Kilometer änderten daran leider wenig. In der Sonne fühlten sich die 22 Grad eher wie 35 an, Schatten war rar. Dann kam endlich der Wallringtunnel – die Hälfte war geschafft und mein Kopf wollte immer noch nicht nach hause, sondern noch ein wenig tanzen. Nach 10 km stand die Uhr bei 41:49 (4:11 min/km), also immer noch alles voll im Soll.
Die Stimmung an der Strecke war wie immer Weltklasse. Sie gibt Power, auch wenn der Körper schon richtig kämpfen muss. Überall sah man Mitläufer, die langsamer wurden oder sogar am Boden lagen. Da bin ich jedes Mal dankbar für meine Garmin-Uhr und den Pulsgurt, die mir helfen, meinen Körper zu lesen.
Ich weiß genau: Bis Puls 190 läuft alles, ab 200 wird’s kritisch. Und so kam es bei Kilometer 14 dann auch (die Wand) – Puls 201, der Körper rief „Stopp!“.
Ich trank etwas, wurde langsamer und überlegte schon im Kopf - aufhören? Doch dann kamen zwei andere Adidas Runners, sahen mich gehen, riefen mir zu: Go Trutz!, lachend kam von mir ein liebevolles „Arschl*cher“ hinterher – doch deren Ruf reichte. Aufgeben war keine Option.
Kopf übernimmt & Ziele neu sortieren
Also ging’s weiter: Puls zwischen 190 und 195, bei 15 km 1:03:43, die letzten 5 km dann in 4:23 min/km. Klar war: SUB90 wird das heute nicht – und das war okay.
Ab hier lief nur noch der Kopf, der Körper hatte längst abgeschlossen. Hauptsache gesund ins Ziel und eine neue persönliche Hella-Bestzeit – das war das Ziel.
Die nächsten 5 Kilometer zogen sich, fühlten sich langsamer an als sie waren, denn tatsächlich lief ich immer noch 4:35 min/km. Bei 20 km stand die Uhr bei 1:26:43. Die Stimmung war weiterhin mega, der Adidas Runners Cheering Point haben nochmal richtig getragen und ein Lächeln auf mein Gesicht gezaubert.
Kurz kam noch die verrückte Idee, alles reinzulegen, doch die letzten kleinen Steigungen und mein Körper haben schnell klar gemacht: „Du bist schon bei 100 %.“
Finishline, Franzbrötchen & kleine Heldin
Dann die Ziellinie: Meine Garmin zeigte 1:31:50. Kein SUB90, aber erst mal egal – Franzbrötchen, Wasser und Medaille abholen.
Kleiner Dämpfer dann bei der Gravur: Dort wurde 1:32:20 eingraviert – die Bruttozeit. Also nochmal zurück und die richtige Gravur geholt:
1:31:49 – unter 1:32! Total stolz.
Mit meiner persönlichen Geschichte im Rücken überhaupt so laufen zu können, ist für mich ein riesiges Geschenk. Danke an alle, die mich dabei unterstützen, besonders an die Adidas Runners Hamburg & die Familie, danach noch bis 15 Uhr gequatscht und das Leben gefeiert haben.
Dann ging’s heim, wo mein kleiner Schatz schon wartete. Sie nahm mich in den Arm, hängte sich voller Stolz die Medaille selbst um – und dann mir. Ein Moment, der mehr zählt als jede Zeit.
Was bleibt
Der Hella Half Marathon 2025 war für mich eine Party, ein Kampf, ein großer Beweis für Kopf und Herz.
Es geht nicht immer nur um PBs – manchmal ist das größte Ziel, gesund ins Ziel zu kommen, dabei Spaß zu haben und am Ende ein Lächeln zu tragen.